(nh) Millionen Menschen
können es kaum erwarten, bis endlich das neueste iPhone 6, 7 bzw. 200 auf den
Markt kommt. Gefolgt von der ebenfalls linear aufgebauten Marketingstrategie
für Tablets oder sonstige Unterhaltungselektronik. Man braucht diese ja schließlich
für Weihnachten, Ostern oder zum Geburtstag, im Idealfall für alle „Festtage“ etwas,
das man in Geschenkpapier einwickeln kann. Am besten etwas aus Elektronik oder
was zum Spielen inklusive Schokolade.
Weltweit entstehen
jedes Jahr über 50 Millionen Tonnen Elektroschrott. So schwer wie 5.000
Eifeltürme.
Bedingt durch das
Baseler Abkommen, welches den EU-Staaten untersagt, Elektromüll zu exportieren
und eine Gebühr für die fachgerechte Wiederaufbereitung diese Art von Müll vorschreibt, bekommt dieses Thema einen finanziell faden
Beigeschmack. Nicht so in 3.-Welt-Ländern. Über 75% des weltweiten
Elektroschrott wird in Entwicklungsländer gekarrt. Wobei „Schrott“ der falsche Begriff ist, da sich die Elektronik, welche zum Beispiel Länder wie Ghana mit über 500 Containern monatlich erreicht, oft noch in tadellosem Zustand
befindet.
Hauptsächlich sind
dabei Kinder zu Tausenden auf den Müllhalden unterwegs um Kupfer, Aluminium oder
Blei durch hoch giftiges Herausschmelzen der Plastikumhüllungen zu gewinnen, damit
die immer magerere Ausbeute für ein paar Cent weiterverkauft werden kann.
Ohne jenen Schrott hätten viele dieser Menschen überhaupt keine Einkommensquelle mehr
Die Wegwerfgesellschaft unterbinden?
Es sind komplexe
Problemstellungen, die es hierbei zu lösen gilt. Was hilft wem am besten?
„Konsumverzicht“ und nur noch gebrauchte Elektronik vom Flohmarkt? - Bleibt der
weltweite Schrotttransport nach Afrika aus, verlieren auch noch viele jener abhängiger Menschen ihre Lebensgrundlage. Weiter konsumieren wie bisher und auf
strengere Umweltrichtlinien bestehen? Eine Möglichkeit, die jedoch für den
„Normalverbraucher“ oftmals nicht akzeptabel erscheint, weil in dem Fall das neue Handy unter Umständen nicht mehr 500 EUR, sondern 1000 EUR
kosten müsste, um auf unternehmerischer Seite durch neu entstandene Gebühren keine Verluste erleiden zu müssen.
Vielleicht wäre auch ein Preis von 1.500 EUR angemessen, wenn dadurch pro
verkauftes Handy sichergestellt wird, dass ein vernünftiger Anteil des
„Gewinns“ auch an die Menschen fließt, welche anschließend das Produkt wieder
auseinandernehmen müssen. Vor dem Gesichtspunkt der Obsoleszenz (künstlicher Produktalterung) erscheint dieser Ansatz jedoch ebenfalls nur schwer umsetzbar, da kein vergleichbareres Wirtschaftswachstum erzielt werden könnte, wenn unsere Smartphones und Tablets nach zwei Jahren nicht automatisch kaputt gehen würden.
Bleibt eines festzuhalten:
Konsum, vor allem
nachhaltiger Konsum ist ein Thema, für das der überwiegende Teil der Menschheit
noch nicht ausreichend sensibilisiert wurde.
Schande die Sache. Ich kaufe z.B. stets auch gebrauchte Elrktronik. Aber viel mehr wie mich wirds wohl nich geben..
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